Persönlich

Künstlerinnen-Statement

"Meine Werke entstehen aus massiven Holzstämmen, welche ich mit der Kettensäge bearbeite. Je nach Intention arbeite ich Details mit Schnitzwerkzeug und Raspel feiner aus. Die menschliche Figur steht dabei meist im Mittelpunkt meiner Arbeit. Nebst dem Momentum eines bewegten oder ruhigen Körpers, machen die Skulpturen auch deren Stimmung und Emotionen erfahrbar."

Karin Hofer 

Karin Hofer im Atelier (Foto Urs Simmen)

Karin Hofer | Schweiz

Die Werke von Karin Hofer entstehen aus massiven Holzstämmen, welche sie mit der Kettensäge bearbeitet. Die menschliche Figur steht dabei meist im Mittelpunkt ihres Schaffens. Nebst dem Momentum eines bewegten oder ruhigen Körpers machen die Skulpturen auch deren Stimmung erfahrbar. Die schnelle und dynamische Arbeitsweise verlangt hohe Konzentration. Das ist es dann auch, was die Künstlerin am Arbeiten mit der Kettensäge so fasziniert. «Mit dem groben Instrument möglichst filigran zu arbeiten. Dabei entsteht manchmal ein unbeschreiblicher Flow, wo die Zeit plötzlich keine Rolle mehr spielt. Es ist wie meditieren mit der Kettensäge», sagt die Künstlerin dazu.

Eines ihrer Motive sind «die Badenden» - Frauenskulpturen, jenseits eines Idealbildes, sitzen selbstbewusst auf einem fragil wirkenden Würfelturm. Mit der einen Hand halten sie sich den von Wind und Haar umspielten Sonnenhut fest, mit der anderen stützen sie sich auf dem Sockel ab. Ihre wohlbeleibten Körper sitzen leicht verdreht und keck auf dem obersten Würfel und zaubern beim Betrachten ein Schmunzeln ins Gesicht. Die Badenden sollen aber nicht nur lustig sein, sondern auch zum Nachdenken anregen. Für die Künstlerin sind sie ein Statement, dass alle Frauen sich so geben dürfen, wie sie sind, so leben können wie sie sich das als Individuum vorstellen – frei, unabhängig, selbstbestimmt.